Für ein Gespräch haben die Frauen daher nur wenig Zeit. Dann verrät sie noch, dass sie aus Aserbaidschan im Kaukasus stammt. Das Gespräch ist beendet, als bei einer anderen Liebesdienerin ein Freier hält. Offenbar auch deshalb, weil er derzeit konkurrenzlos ist. Was die Nachfrage nach den Liebesdiensten der bis zu acht aus Bulgarien, Polen und Russland stammenden Frauen betrifft, schätzen die Streetworker des Vereins, dass die Frauen durchschnittlich zehn Freier am Tag bedienen.
Von Polizei und Ordnungsamt haben die Frauen dabei nichts zu befürchten. Mehr könne die Polizei auch nicht tun, fügt die Sprecherin unter Verweis auf die Rechtslage an. Während Petke einen Sperrbezirk forderte, verstärkte die Polizei damals ihre Kontrollen.
Nun jedoch stehen die gleichen Frauen knapp Kilometer weiter ostwärts an der B 5. Ob die Frauen indes freiwillig in Brandenburg ihre Dienste anbieten oder zu einer organisierten Gruppe gehören, können die Mitarbeiter von Belladonna nicht mit Sicherheit sagen.
Lediglich Indizien sprächen dafür, dass ein Teil der Frauen nicht auf eigene Rechnung arbeitet. Weil die Frauen die Streetworker jedoch häufig bitten, ihnen Kaffee mitzubringen, bezweifelt Haake den Wahrheitsgehalt der Aussagen.
Allerdings muss sie einschränken, dass das ebenso gut am Verdienstinteresse der Prostituierten liegen könnte. Für Gewissheit könnte letztlich nur die örtliche Polizei sorgen. Doch dort fehlt es an ausreichend Personal und Zeit.
